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AutorenbildDaniela Eglseder

Verhaltenstraining für Katzen: Intensivtraining im Katzenhotel

Inhaltsverzeichnis:


Was versteht man unter stationärem Verhaltenstraining?


Bei dieser besonderen und einzigartigen Art des Trainings für und mit der Katze, werden die Katzen im Katzenzentrum aufgenommen und absolvieren in einem Zeitraum von mindestens drei Wochen ein maßgeschneidertes Katzentraining. Das Ziel dieses Trainings kann z.B. sein, dass das bestehende Katzenpaar sich wieder versteht und es zu keinen körperlichen Auseinandersetzungen mehr kommt.


Während des Aufenthaltes arbeite ich intensiv mit den Katzen, gehe mit Ihnen in ein Verhaltenstraining und nutze alle mir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, um ein Lernumfeld für die Katzen zu schaffen in dem sie sich bestmöglich entwickeln können.


In meinem Katzenzentrum befinden sich eine Vielzahl an unterschiedlichen Katzenzimmern, welche unterschiedliche Lernfelder ermöglichen:

  • In einem der Zimmer gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, direkt mit den Katzen in den drei benachbarten Zimmern Kontakt aufzunehmen, gesichert voneinander durch Gittertüren (Sozialverhalten mit Artgenossen).

  • Zwei andere Zimmer sind so angelegt, dass es lediglich mit einer Katze im Nachbarzimmer Blickkontakt durch eine Glasscheibe gibt.

  • Ein weiteres Zimmer ist so groß, dass darin eine kleine Katzengruppe ganz für sich sein kann und keinen Blickkontakt zu und mit anderen Katzen hat. 

  • Ich nutze auch meine Gruppenräume, die Kontakt mit vielen Katzen möglich machen (Selbstvertrauen aufbauen, Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten) und ein Außengehege zur freien Verfügung haben (Bedienung aller Sinne, Selbstwirksamkeit).


Sorgfältig wähle ich die optimale Umgebung für die Katzen aus und arbeite mit dem, was die Katzen mir anbieten. Da kann es durchaus sein, dass während des Aufenthaltes von einem Zimmer einmal stundenweise in die Gruppe gewechselt wird oder auch von einem abgeschirmten Zimmer in eines mit vielen Katzennachbarn.


Katzentraining bei Cats Care

Warum stationäres Training mit Katzen?


Entstanden ist dieses Angebot aus der Praxis heraus. Finden besorgte Katzenhalterinnen den Weg zu mir, dann beginnen wir im ersten Schritt mit einer Katzenverhaltensberatung.


Wenn nötig und gewünscht, starten wir danach mit dem wöchentlichen Online-Katzentraining . Zeigt das Training nicht den gewünschten Erfolg, kann das mehrere Ursachen haben:


  • Manchmal erlauben es die Lebensumstände der menschlichen Familienmitglieder der Katze nicht, ein intensives Verhaltenstraining zu absolvieren.

  • Oder zu Hause empfinden alle die Situation bereits mehr als belastend und sind an ihrer Belastungsgrenze angelangt – kein Umfeld in dem Veränderung stattfinden kann.


Mit meinem stationären Verhaltenstraining biete ich die Möglichkeit, Entspannung für die Menschen herbeizuführen und die Katzen aus dem gewohnten Umfeld zu nehmen, wo sich gewisse Verhaltensweisen etabliert haben.


Dies kann als Unterbrechung dieses Verhaltens dienen und bietet die Möglichkeit, neue Erfahrungen zu machen und neue Strategien zu entwickeln.


So habe ich es oftmals erlebt, dass durch diese Veränderung zwei Katzen, die bereits zwei Jahre lang innerhalb einer Wohnung getrennt voneinander lebten, da sie aggressive Verhaltensweisen im Umgang miteinander zeigten, bei mir gemeinsam in einem Zimmer sind, nebeneinander liegen und schlafen.  


Im Video: Vergesellschaftung bei Aggressionsverhalten

 


Die beiden Katzen im Video leben seit vielen Monaten getrennt voneinander im selben Haushalt, da es immer wieder zu körperlichen Angriffen gekommen ist. Beim stationären Verhaltenstraining arbeite ich mit den Katzen daran, sich neu kennen zu lernen und neue positive Verknüpfungen mit der Partnerkatze herzustellen.


Für das Training werden die beiden Katzen für eine kurze Sequenz gemeinsam in einem Raum, mit Abstand zueinander mit besonders leckerem Futter gefüttert und danach wird die Situation wieder aufgelöst.


So konnte eine positive Begegnung stattfinden und beide Katzen sich währenddessen sicher fühlen, da ich mich gezielt zwischen den Katzen positioniert habe.


Tagesablauf der Katze im stationären Training


Sind die Katzen bei mir im Katzenzentrum angekommen, besteht die erste Intention von meiner Seite immer darin, ihnen die Eingewöhnung so angenehm wie möglich zu gestalten.


In den ersten Tagen wünschen die meisten Katzen keinen direkten Kontakt mit mir und diesem Wunsch gehe ich respektvoll nach. Die täglichen Fütterungen stehen hier im zentralen Mittelpunkt, ein vorsichtiges abklopfen von "was magst du, was nicht, was brauchst du?“ geschieht im Zuge dieser.


Ich sehe mir hier an, wie die Katze auf Ansprache, auf Geräusche und Gegenstände  (z.B. dem Besen beim Zusammenkehren u.ä), und auf Bewegungen reagiert, ob sie frisst und trinkt und wie die Verdauung aussieht.


Ich beobachte genau die Kommunikation der Katzen untereinander, stelle fest welche Katze welche Liegeplätze bevorzugt, da auch dies Auskunft über die Befindlichkeit und das Sicherheitsbedürfnis gibt.

 

Die Katzen sind in den ersten Tagen damit beschäftigt, die neue Umgebung zu erkunden, sich an die neuen Gerüche, Geräusche, die alltäglichen Abläufe und die neuen Menschen zu gewöhnen.


Hier zeigt sich schon sehr bald welche Eigenschaft bei der Katze in dieser Situation vorrangig ist:


  • vorsichtig zurückhaltend

  • ängstlich

  • panisch

  • neugierig

  • mutig

  • interessiert


... und oftmals auch eine Mischung aus einigen dieser Eigenschaften.


Katzentraining bei Cats Care

Katzenverhalten in fremder Umgebung


Da das stationäre Verhaltenstraining in eigens dafür ausgestatteten Räumen stattfindet, kann ich mir via Videoaufzeichnungen das Verhalten der Katzen ansehen, wenn ich nicht im Zimmer bin.


Hier sehe ich, dass die scheinbar sich nie bewegende Katze im Zimmer herumspaziert, beim Fenster hinaussieht, mit den Spielsachen spielt – also durchaus ein Erkundungsverhalten zeigt - und wieder in Position geht, sobald sie mich hört und ich kurz darauf das Zimmer betrete.


Diese Beobachtungen geben mir Auskunft über Vorlieben der Katze und zeigen mir, welche Katze sich innerhalb ihrer Katzengruppe an wem orientiert, wer wem aus dem Weg geht, wer aktiv auf wen zugeht und so weiter.


Ganz oft ist es so, dass sich die Katzen in ungewohnter Umgebung genau gegenteilig zu ihrem gewohnten Umfeld zeigen. So ist die vermeintlich mutige Katze von zu Hause bei mir diejenige, die am längsten braucht, um ihre Transportbox zu verlassen. Oder die Katze, die gar nicht kuscheln mag, diejenige ist, die mich regelmäßig dazu auffordert und Streicheleinheiten einfordert.


Jede Katze hat ihre eigene Persönlichkeit und ich bemühe mich ein Umfeld zu schaffen, indem sie bestmöglich ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten ausreifen können, neue Verhaltensweisen erlangen, neue Strategien zur Konfliktlösung entwickeln und sich selbstwirksam erleben können.


Eine Katze, die in fremdem Umfeld erlebt, dass sie „überlebt“, ihr keine Gefahr droht, ein Rahmen geboten wird in dem Raum für Entwicklung ist, Verhalten nicht bestraft und Ressourcen gestärkt werden, profitiert nachhaltig von dieser Arbeit. Ich setze Beziehungsangebote im Übermaß und meistens wird das sehr freudig von meinen Schützlingen angenommen. 

 

Für welche Katzen eignet sich für das stationäre Verhaltenstraining?


Viele Katzenpaare oder Katzengruppen die sich zu Hause nicht (mehr) verstehen, kommen zu mir. Aber auch Katzen, die sich überaus ängstlich zeigen, die mit Unsauberkeit reagieren, die mit Veränderungen im häuslichen Umfeld nicht zurechtkommen (z.B. ein Baby welches nun im Familiensystem ist).


Auch Katzen die umgangssprachlich von Menschen als „Einzelkatzen“ bezeichnet werden, finden den Weg zu mir. Denn jede Katze hat soziale Kompetenzen in sich, Katzen sind soziale Wesen von Natur aus. Oftmals liegt es ihrer Biografie wenn sie sich aggressiv ihren Artgenossen gegenüber zeigen.


Oftmals kann eine Unterbrechung der Situation für alle zwei- und vierbeinigen Familienmitglieder eine Erleichterung darstellen und kann der Wendepunkt sein.

Innerhalb eines Systems hat jedes Lebewesen seine Rolle und seine Aufgaben. Wir sind es gewohnt (es ist automatisiert) auf Auslöser und Umstände immer gleich zu reagieren. Dies machen wir so lange, bis wir Alternativen zu den gewohnten Verhaltensweisen erlernt haben. Das gilt für die Katze genau so, wie auch für den Menschen.


Zeigt eine Katze ein Verhalten, welches der Mensch als belastend erlebt, wird er meistens dieselbe Strategie anwenden, um dieses Verhalten zu unterbinden. Es wird sich vielleicht in unterschiedlichen Anwendungen zeigen – das gewünschte Ergebnis bleibt dabei stets das Gleiche.


Die Anwendung der Strategie des Menschen hängt stark von der psychischen Verfassung, der Laune, dem Stresspegel und Druck, unter dem der Mensch steht, ab. Ein stark gestresster Mensch reagiert nicht mit ruhiger Stimme und besonnenen Maßnahmen; er reagiert oftmals unwirsch und unreflektiert. Dies lässt den Stresspegel der Katze steigen und sie wird mit weiteren, stressassoizierten Verhaltensweisen darauf reagieren die wiederum eine Reaktion beim Menschen hervorrufen. Also ein negativ-Kreislauf.


Ich erlebe es sehr oft, dass diese Spannungen sich nicht nur auf die Katze-Mensch Konstellation auswirken, sondern auch auf die Mensch-Mensch-Beziehung innerhalb des Familiensystems. Das Verhalten der Katze stellt hier ein Konfliktpotential dar und bringt innere Haltungen, Werte und bis dahin verborgene Ansichten der Menschen an die Oberfläche. Aussagen wie „die Katze oder ich“ „wenn die Katze das noch einmal macht dann muss sie weg sagt mein Mann“ „ich habe heimlich alles weggemacht, sonst gibt es wieder Ärger“ zeigen mir, wie weitreichend die Spannungen innerhalb des Familiensystems sind und welche Thematiken hier durch die Katze an die Oberfläche gebracht werden.


Katzen aus diesem Umfeld zu nehmen und dem System Zeit zur Entspannung, Neuausrichtung und einen neuen Handlungsspielraum zu geben ist mein Anliegen mit dem stationären Verhaltenstraining.


Katzentraining bei Cats Care

Darf man die Katze aus dem gewohnten Umfeld nehmen? 

                                                    

Innerhalb des Kollegiums bekomme ich vereinzelt die Rückmeldungen, dass dieses Angebot von mir nicht den Bedürfnissen der Katzen entspreche, da Katzen Routinen, ihre Bezugspersonen und ihre gewohnte Umgebung brauchen, um sich wohl und sicher zu fühlen. Dieser Aussage kann ich nur bedingt zustimmen. Ich habe hier eine sehr komplexe Herangehensweise und eine fachliche Sicht auf Individuen, die im Laufe der Jahre entstanden, ist, in denen ich mit Kindern und Jugendlichen und deren Herkunftssystemen im stationären und teilstationären Bereich gearbeitet habe. Meine Expertise stützt sich auf diese Erfahrungen, welche ich der Biologie der Katze entsprechend angepasst habe.


Im stationären Verhaltenstraining schaffe ich bewusst Situationen aus denen die Katzen gestärkt hervor gehen. In den Trainingssituationen werden neue Synapsen im Gehirn gebildet, worauf die Katzen auch später in ihrem Leben zurückgreifen können. Die Neuroplastizität sorgt dafür, dass sich das Gehirn von uns Lebewesen immer neu anpassen kann.


Somit ist ein Ortswechsel zwar mit vielen Herausforderungen verbunden und kann gleichzeitig auch eine Chance für neue, bleibende Eindrücke und Erfahrungen sein. Das Erlernte soll ja in das gewohnte, häusliche Umfeld transportiert werden können. Hierfür bedarf es der Mitarbeit der zweibeinigen Familienmitglieder, die während dem Aufenthalt der Katzen intensiv in die Arbeit mit eingebunden werden.


Wenn ich Videos schicke die Erklärungsbedarf haben, bitte ich um einen kurzfristen online Termin um den Inhalt zu besprechen und eventuell Sorgen und Bedenken zu zerstreuen.


Videos und Zwischengespräche sowie Live-Übertragungen während der Trainingssequenzen unterstützen nachhaltig und machen auch die längere Trennung von Katze und Mensch einfacher.


Was lernt die Katze im stationären Verhaltenstraining?


Es geht mir immer darum, dass die Katze das erlernte, neue Verhalten im häuslichen Umfeld auch zeigen kann. Das erfordert auch Menschen, die in Abwesenheit der Katze Zeit und Unterstützung meinerseits hatten, um neue Lösungsstrategien zu erarbeiten. Und so einen größeren Handlungsspielraum und Zuversicht gewonnen haben.


Ich begleite diesen Prozess zu Hause sehr intensiv und die genaue Herangehensweise wird im Vorfeld besprochen. Stets unter Berücksichtigung der Möglichkeiten aller Beteiligten.


Denn: Alle Katzen sollen ein zu Hause haben, in dem sie sich wohl und sicher fühlen, ihre sozialen Fähigkeiten und Fertigkeiten ihnen ermöglichen mit herausfordernden Situationen bestmöglich um zu gehen und ihre biologischen Bedürfnisse zur Gänze erfüllt werden.

 

Daniela Eglseder mit Katze

Hallo, ich bin Daniela Eglseder. Katzenverhaltensberaterin und Sozialpädagogin. Mit meinem Wissen aus der Sozialarbeit mit Kindern und meiner Expertise in Katzenverhalten schaffe ich in meinem Katzenzentrum eine Möglichkeit für die persönliche Weiterentwicklung der Katze. Mein Ziel ist ein entspanntes und harmonisches Miteinander aller Familienmitglieder.


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