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AutorenbildDaniela Eglseder

Katzen in der Gruppe

Katzen wird nachgesagt, Einzelgänger zu sein und nicht gut mit Artgenossen aus zu kommen. Katzen sind tatsächlich Einzelgänger, wenn es ums jagen und ums verspeisen ihrer Beute geht. Das bedeutet aber nicht, dass sie sich nicht mit Artgenossen vertragen können; es gibt Katzenpaare, da ist für uns Menschen die Zuneigung mehr als ersichtlich. Es gibt Katzenpaare, die dulden sich und es gibt Katzenpaare die eine offensichtlich angespannte Beziehung zueinander haben. Etwas das man immer verbessern kann mit dem nötigen know how.


Fauchen und knurren - ein Zeichen von Aggression?

So wie wir Menschen auch, sind auch die Charaktere der Katzen unterschiedlich. Die eine Katze marschiert neugierig auf einen Neuankömmling zu, eine andere Katze reagiert in der selben Situation mit fauchen und knurren und wieder eine andere Katze läuft davon und versteckt sich unter der Couch. Keine einzige dieser Katzen gibt in diesem Moment ersten Moment der Begegnung Auskunft darüber, ob sie ihr Gegenüber mag und toleriert oder nicht. Sie zeigt uns, wie sie auf Veränderungen reagiert und was ihrem natürlichen Instinkt entspricht. Vielen Katzen machen andere Katzen Angst, wenn sie in der wichtigsten Zeit ihrer Entwicklung keinen oder kaum Kontakt zu anderen Katzen hatten oder entsprechende Erfahrungen mit anderen Katzen gemacht hat. Fauchen und knurren ist kein Zeichen von Aggression, es ist als "bitte geh weg, du bist mir zu nahe" zu übersetzen. Und es ist völlig okay, wenn Katzen damit ihre, der Situation entsprechenden, Gefühle ausdrücken. Sei dies nun Angst, Ablehnung, Skepsis oder auch Überforderung.


Revierkämpfe in der Gruppenhaltung?

In erster Linie gilt es zu bedenken, dass in einer Katzenpension die Katzen kaum bis keine Revieransprüche haben, da sie sich ja alle in ungewohntem, fremden Territorium befinden. Jede Katze hat anfangs damit zu tun, sich zu orientieren, sich an all die ungewohnten Gerüche und Geräusche zu gewöhnen, an den Tagesablauf und den neuen Menschen.

Katzen vermeiden von sich aus einen Kampf so lange wie möglich; denn ein Kampf würde sie schwächen und in freier Natur zu leichter Beute machen. Und dies gefährdet das eigene Überleben, einen Umstand welchen jede Katze zu vermeiden versucht.


Und wenn die Katze einen Katzenfreund findet, leidet sie wenn sie diesen wieder verlassen muss?

Katzen gehen Bindungen ein, jedoch anders als wir Menschen. Natürlich gibt es Katzen, die sich "sympathisch" sind und den Kontakt zueinander genießen. Eine richtige Bindung gehen Katzen allerdings nicht binnen von ein paar Tagen ein, dafür wird mehr Zeit benötigt. Meiner Erfahrung nach sind das ganz oft junge Katzen, die vor Allem die Anwesenheit von anderen Katzen als sehr bereichernd erleben und die durchaus von Gruppenhaltung profitieren. Nicht selten bekomme ich als Rückmeldung, dass die Katze seit ihrem Aufenthalt in der Katzenpension selbstbewusster auftritt und nicht mehr so ängstlich ist, sich mehr zutraut und nicht mehr bei jedem Geräusch zusammen zuckt. Da ich eine Befürworterin bin von Mehrkatzenhaltung, das bedeutet auf jeden Fall " zwei Katzen Haltung, bestätigt sich durch diverse Beobachtungen in meiner Katzenpension meine Überzeugung, dass Katzen Artgenossen brauchen. Um sich selbst ausprobieren zu können, um zu wachsen, damit sich der Alltag spannender und abwechslungsreicher gestaltet, um mutiger zu werden, um voneinander zu lernen und einfach weil zu zweit vieles leichter ist in einer Menschen Welt.


Wie kommt die Katze in die Gruppe?

Um den Katzen einen sanften Einstieg in der Katzengruppe zu ermöglichen, gibt es in meiner Katzenpension ein "Integrationszimmer". Dieses ist ein separater Raum der durch eine Glasschiebetüre vom Gruppenzimmer abgetrennt ist. Ist eine Katze das erste Mal in meinen Räumlichkeiten, wird ihr geöffneter Katzenkorb in dieses Zimmer gestellt und die Katze entscheidet selber, wann sie aussteigt und wann sie damit beginnt, durch die Glasscheibe die anderen Katzen zu beobachten. Manche Katzen steigen sofort aus und sehen sich interessiert alles an - bis sie sich dann doch wieder in ihren sicheren Katzenkorb zurückziehen. Andere Katzen legen sich gleich in die große Kratztonne und beobachten von dort aus alles und wieder andere, möchten gleich an dieser Glastüre vorbei und sich alles anschauen können. Manche Katzen bleiben also nur ein paar Stunden in diesem Integrationszimmer, andere mehrere Stunden und wieder andere bringe ich dann nach einem gewissen Zeitraum in den Gruppenraum. Das ist dann immer der liebevolle Schubs mit der inneren Haltung "komm, du schaffst das, ich traue dir das zu". Und bei manchen Katzen zeigt sich dadurch, dass sie für die Gruppenhaltung nicht gemacht sind, da der Stress dadurch für sie zu groß ist. Diese Katzen wechseln dann in ein Einzelzimmer wo sie sich meistens sofort deutlich entspannen.


Wie werden Spannungen untereinander vermieden?

Wichtig bei Gruppenhaltung und auch zu Hause bei Mehrkatzenhaushalten ist, dass von allen wichtigen Ressourcen immer ausreichend für jede einzelne Katze vorhanden ist:

- Futter

- Katzentoiletten

- Möglichkeit des Jagens und Spielens

- Zuwendung, Aufmerksamkeit, Liebe

- Rückzugsmöglichkeiten


In der Katzenpension bedeutet das, dass es viele unterschiedlich platzierte Fressplätze gibt, so das jede Katze in Ruhe fressen kann. Das gleiche gilt für die Katzentoiletten und gleichfalls die Rückzugsmöglichkeiten. Vor allem die Liege- und Kletterflächen an den Wänden bieten die Möglichkeit unliebsame Begegnungen zu vermeiden und von oben einen sicheren Rundumblick zu haben.

Das integrierte Freigehege bietet zusätzlich Abwechslung und Beschäftigung und wird von den Katzen sehr gut angenommen.


Stressvermeidung in der Katzenpension

Meine oberste Priorität ist es, das Stresslevel der Katzen in der Katzenpension, egal ob Einzel- oder Gruppenhaltung, so gering wie möglich zu halten. Denn kaum ein Tier reagiert mit physischen Symptomen auf Stress wie Katzen das tun. Hier bediene ich mich bewährter Methoden aus der Verhaltenstherapie und unterstütze wenn nötig auch mit Vet CBD cat. (Blogartikel über die Wirkung von CBD Öl). Und sehe ich dass die Katze in der Gruppenhaltung zu viel Stress hat, wechselt sie die Unterbringung in eine Einzelhaltung, wo wichtige Stressoren weg fallen. Denn für manchen Katzen reicht die Veränderung der Räumlichkeiten und Menschen, mit weiteren Katzen sind sie schlichtweg überfordert.


Daniela Eglseder mit Katzen am Boden liegend

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