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AutorenbildDaniela Eglseder

Erkrankungen der Katze

Katzen sind Meister darin, Erkrankungen und damit einhergehende Schmerzen zu verstecken. Warum machen sie das? Nun, in der Natur sind sie leichte Beute sobald offensichtlich wird, dass sie geschwächt sind. Daher liegt es zum Schutz ihrer Art in deren Natur, nach außen so lange wie möglich so zu tun, als sei alles in Ordnung.


Leider ergibt sich daraus, dass die Krankheit bereits oftmals schon sehr fortgeschritten ist, wenn wir Menschen dies bemerken.


Anbei möchte ich einen groben Überblick über einige Erkrankungen der Katze geben.


1. Ektoparasiten und Endoparasiten


  • Ektoparasiten: Flöhe, Haarlinge, Läuse und Milben

  • Endoparasiten: Würmer


2. Infektiöse Krankheiten

  • Mykosen: Pilzinfektionen, die meist die Haut der Tiere betreffen

  • Katzenleukose FeL V: Leukose ist eine infektiöse, verbreitete Viruserkrankung. Sie gehört zu den Retroviren die oft im Körper schlummern können um irgendwann zum Ausbruch zu kommen.

  • Katzen-Immunschwäche FIV: wird oft als Katzen Aids bezeichnet. Beim Erreger handelt es sich ebenfalls um Retroviren.

  • Feline infektiöse Peritonitis FIP: Erreger hier sind die Corona Viren, die in ihrem klassischen Erscheinungsbild zu einer Ansammlung von Flüssigkeit im Abdomen führt. Es gibt hier auch die trockene Form mit Granulomen in der Bauch- und Brusthöhle sowie die zentralnervale Form mit Granulomen im Zentralnervensystem und in den Augen.

  • Feline infektiöse Panleukopenie = Katzenseuche: ein sehr resistenter Parvovirus

  • Erkrankungen der Augen und oberen Atemwege: Katzenschnupfen und die feline Caliciviruserkrankung


3. Nicht infektiöse Krankheiten

  • Adipositas: etwa 40 % der Katzen sind von Fettleibigkeit betroffen.

  • Diabetes: die Zuckerkrankheit bei der Katze ist eine klassische Folgeerkrankung von Adipositas und geht oftmals einher mit der nicht artgerechten Fütterung der Katze


4. FLUT (Feline Lower Urinary Tract Disease)

FLUT ist ein Überbegriff für alle Erkrankungen der harnableitenden Wege bei Katzen, also bei der Blase und der Harnröhre. Alarmzeichen hier sind: häufiger Absatz von kleinen Mengen Urin, erschwerter Urinabsatz, blutiger Urin, Urinabsatz außerhalb der Katzentoilette, Miauen der Katze beim Harnabsatz. Ursachen können die Bildung von Harnsteinen, bakterielle oder idiopathische Blasenentzündung sein


5. Weitere, häufige Erkrankungen der Katze

  • CNI: Chronische Niereninsuffizienz. Dies ist eine chronische Erkrankung, bei der nach und nach die Nierenfunktion abnimmt. Die zweite Form ist die akute Niereninsuffizienz, die häufig durch Toxine, Traumata, Nierensteine oder Infektionskrankheiten ausgelöst wird. Vergiftungen gehen am häufigsten auf Lilien oder auf Frostschutzmittel zurück.

  • IBD inflammatory Bowel Disease: chronische Darmentzündungen. Die Darmschleimhaut schwillt an und vernarbt, das Futter kann nicht mehr richtig verdaut werden.

  • Feline Odontoklastische Resorptive Läsion FORL: hier kommt es zu einer Aktivierung von eigenen Zellen die bei ausgewachsenen Tieren nicht aktiv sein sollten. Die Zähne werden von diesen Zellen zerlöchert, der Abbauprozess des Zahns beginnt meistens im Bereich der Wurzel.

  • Hepatische Lipidose: nicht unerwähnt möchte ich hier die hepatische Lipidose lassen. Es handelt sich dabei um eine Entgleisung bis hin zum Zusammenbruch der Lebertätigkeit, die häufig zum Tod führt. Dies ist der Grund, warum Katzen nicht fasten dürfen sondern wirklich täglich ihr Futter brauchen.

  • Erkrankungen die oftmals psychischen Ursprungs sind (eine mögliche körperliche Erkrankung gehört im Vorfeld immer abgeklärt): psychogene Leckapoplezie, Pica Syndrom, Zwangshandlungen wie das übermäßige Fangen und benagen des eigenen Schwanzes usw.


Früherkennung einiger Erkrankungen der Katze via Urinprobe


In einer Urinprobe lassen sich aussagekräftige Parameter bestimmen. Parameter die wichtig sind in Bezug auf Diabetes, Niere und die ableitenden Harnwege. Deshalb empfehle ich vor jedem meiner Hausbesuche, eine vorliegende, z.B. Unsauberkeit, medizinisch abklären zu lassen. Die Kontrolle des Harns ist davon ein wichtiger Bestandteil.


Tja, nur wie komme ich bei meiner Katze zu einer Urinprobe? Die Antwort der meisten wird sein: in dem ich mit dem gesammelten Harn zum Tierarzt fahre oder mit der Katze zum Tierarzt fahre und dieser vor Ort mittels Katheter Harn aus der Blase entnimmt.


Stress für Katze und Mensch

Diese Varianten bedeuten für viele Zwei- und Vierbeiner großen Stress. Stress für den Menschen und Stress für die Katze; für den Menschen weil er nicht weiß wie er den Harn sammeln kann oder aber weil er Mitleid mit seiner Katze hat, angesichts der bevorstehenden Katheterisierung.


Für die Katze Stress, weil der Mensch gestresst ist und der Weg zum Tierarzt für die meisten Katzen nicht gerade angenehm ist.


Und das ist der Grund, warum viele Katzenhalterinnen den Weg zum Tierarzt meiden und manchmal Krankheiten somit in einem frühen Stadium leider unentdeckt bleiben.


Eine stressfreie Variante der Testung der Harnprobe

Die Firma Pezz, bekannt aus 2 Min 2 Millionen, hat ein Produkt auf den Markt gebracht, was Abhilfe schafft und aus meiner Sicht ein wichtiges Instrument im Bereich der Vorsorge sein kann - vor Allem in Hinblick auf Niere, ableitenden Harnwege und Diabetes.


Mit dem Urin Test kit ist es möglich, zu Hause den frischen Harn der Katze zu sammeln und bereits nach wenigen Stunden ein erstes Ergebnis am Handy vorliegen zu haben.


Welche Werte werden überprüft?

Über eine App wird direkt ein Foto von dem gemachten Test gesendet und erhält die Auswertung folgender Parameter wieder über diese App zurück:

  • ph-Wert: dieser gibt an, wie sauer oder basisch der Urin ist

  • Protein: werden auch Eiweiße genannt und sind lebensnotwendig für den Körper

  • Glukose: Blutzucker ist notwendig, damit der Körper richtig funktioniert. Im Urin befindet sich deshalb im Normalfall keine Glucose

  • Ketone: dies sind Stoffwechselprodukte die beim Abbau von Fettsäuren entstehen und findet man im Normalfall nicht im Urin

  • Blut: Hämoglobin ist der Blutfarbstoff der dem Blut seine rote Farbe verleiht. Im Normalfall findet man auch diesen nicht im Urin

Sollten Auffälligkeiten vorliegen, dann bitte unbedingt einen Termin beim Tierarzt vereinbaren und mit ihm alles weitere besprechen.


Worauf muss ich achten? Woran erkenne ich das etwas nicht stimmt?

Um mögliche Erkrankungen zu erkennen, sollte jede Katzenhalterin ihre Katze gut beobachten:

  • Verändert die Katze ihre Gewohnheiten, kommt nicht mehr zum kuscheln und beim streicheln macht es den Eindruck als sei ihr das unangenehm?

  • Zeigt sie einen verminderten oder verstärkten Appetit, wirkt es vielleicht so als hätte sie Schmerzen beim Fressen?

  • Trinkt sie plötzlich auffallend viel?

  • Hat sich der Kot verändert, setzt sie mehr oder weniger Harn ab, gibt sie dabei Laute von sich?

  • Schläft sie mehr als vorher und/oder zieht sie sich dabei zurück

  • Wie zeigt sich das Gangbild - läuft sie "unrund", wölbt sie den Rücken auf beim gehen oder duckt sie sich neuerdings beim Streicheln weg?

  • Miaut sie mehr?

  • Putzt sie sich kaum mehr oder aber viel mehr als gewohnt?

  • Äußeres Erscheinungsbild: Wie sehen die Augen aus, blicken diese interessiert durch die Gegend oder machen diese einen matten Eindruck. Ist die Nickhaut (das dritte Augenlied) zu sehen? Wie greift sich das Fell an: weich und glänzend oder matt und stumpf?

  • Kommt es innerhalb der Katzengruppe plötzlich zu unerwarteten Auseinandersetzungen?

  • Faucht und brummt die Katze plötzlich immer wieder einmal ohne ersichtlichen Grund?

Und ein ganz wichtiger Hinweis darauf dass etwas nicht stimmt: unser Bauchgefühl, denn wenn dieses sich meldet, tut es dies immer aus einem guten Grund!

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