Heute ein Fall aus meiner Praxis: Pumba und Lola lebten 2 Jahre lange getrennt voneinander in der gleichen Wohnung - allerdings ohne Sichtkontakt und direkten Kontakt.
Da Pumba immer wieder auf Lola los ging, sie durch die ganze Wohnung jagte und dies dann meistens in einer Eskalation mit lautem Geschrei und Bisswunden endete, sahen ihre Menschen eine Trennung als die einzige Möglichkeit.
Und im ersten Schritt ist das auch stets die richtige Maßnahme, allerdings sollte dies in einem überschaubaren zeitlichen Rahmen, stets als erste Hilfe Maßnahmen angesehen werden. Die Trennung von Pumba und Lola über diesen langen Zeitraum erforderte viel Management seitens ihrer Menschen. Erschwerend kam noch hinzu, dass die beide Katzen Freigänger sind.
Im Zuge der Katzenverhaltensberatung besprachen wir Management Maßnahmen rund um das zu Hause und der Alltagsgestaltung der Katzen. Eine vorsichtige Annäherung wurde gestartet und gestaltete sich, begleitet mit viel Umsicht der Menschen, als sehr wechselhaft. Manchmal ging es gut, an anderen Tagen wieder fand wieder eine Jagd statt.
Im engmaschigen Verhaltenstraining (wöchentlich) begannen wir anfangs mit den Katzen getrennt voneinander zu trainieren. Nach einem Jahr konstantem Training und einem stationären Verhaltenstraining im Katzenzentrum, ist es heute möglich, dass beide Katzen gemeinsam im Raum anwesend sind, auf ihren Platzdeckerl sitzen und mit ihrem Menschen gemeinsam das Training gestalten.
Pumba ist eine Katze, die während des Trainings viel Bewegung braucht. Lola hingegen benötigt für die Umsetzung der gewünschten Übung viel Zeit. Doch ihre menschlichen Familienmitglieder meistern diese Aufgabe mit Bravour und geben beiden Katzen den Raum und die Zeit, die sie hierfür brauchen.
Die Katzen bekommen im Alltag Pausen voneinander und die Zeiten miteinander werden stets positiv gestaltet. Während ihrer Urlaubsaufenthalte im Katzenzentrum sind sie stets gemeinsam in einem Zimmer, was problemlos funktioniert.
Da ich die Katzen und ihre Menschen mittlerweile persönlich schon lange kenne, ist es auch für mich einfacher, Situationen einzuschätzen. Ich weiß, wo die Grenzen ihrer Menschen liegen, sehe wie sich die Katzen im Alltag zeigen und kann hier noch gezielter und effizienter agieren und beraten.
Jede Katze ist ihre individuelle Persönlichkeit und oftmals kommen in Haushalten Persönlichkeiten zusammen, die sehr konträr sind. Für mich liegt in diesem Umstand ein großes Lernfeld und Entwicklungspotential.
Wichtig zu wissen: Jede Katze kann neue Verhaltensweisen erlernen, jede Katze kann darin unterstützt werden, ihre Angst zu minimieren und ihre Scheu abzulegen. Der Umstand, dass auch in ihrem Gehirn - genauso wie in unserem - neue neuronale Netzwerke gebildet werden können, bedeutet somit, dass neues Verhalten erlernt werden kann.
Zusammenfassend ist klar: Katzen können neue Fähigkeiten und Fertigkeiten entwickeln die ihnen die Möglichkeit geben, den Umgang mit Artgenossen anders zu gestalten und resilienter in Bezug auf herausfordernde Situationen zu reagieren.
Diese sollen immer unter Berücksichtigung und in Zusammenhang ihrer biologischen Bedürfnisse und Besonderheiten stehen. Einer Katze zu lernen, eine Menschentoilette zu benutzen, entspricht nicht dem biologischen Bedürfnis der Katze (da ich das immer wieder gefragt werde).
Interessiert ihr euch für das Training mit Katzen ?
Blog Artikel: Verhaltenstraining für Katzen: Intensivtraining im Katzenhotel
Infos zu Ablauf und Kosten: Angebot Verhaltenstraining
Hallo, ich bin Daniela Eglseder. Katzenverhaltensberaterin und Sozialpädagogin. Mit meinem Wissen aus der Sozialarbeit mit Kindern und meiner Expertise in Katzenverhalten schaffe ich in meinem Katzenzentrum eine Möglichkeit für die persönliche Weiterentwicklung der Katze. Mein Ziel ist ein entspanntes und harmonisches Miteinander aller Familienmitglieder.